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1. Deutschland (Oberstufe), Mathematische und Astronomische Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handels- und Verkehrsgeographie - S. 47

1909 - Breslau : Hirt
1. Die wichtigsten Erwerbstätigkeiten. 47 meist schlanke Fichten und auch Tannen. Große Strecken prangen aber auch im Schmucke prächtiger Buchen- und Eichenwälder. Die Linie, südlich deren die Weintraube zur Vollreife gelangt, verläuft in Deutschland bei milder Winter-- temperatur etwas nördlich neben der Juli-Jsotherme von 20° und umschließt die Oberrheinische Tiefebene, den Rheingau, das Mosel-, Main-, Neckar- und Saaletal sowie die Umgegend von Grünberg. An Menge der Weinbereitung steht das Deutsche Reich hinter Frankreich, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn weit zurück. Ungefähr die Hälfte unfers Bodens wird vom fleißigen Landmanne bestellt. Die größten Ackerländereien liegen östlich der geraden Linie, die das Fichtel- gebirge mit der Elbmündung verbindet, sowie in der Oberrheinischen Tiefebene und 14. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Deutschen Reiches. an der Donau (wo dort?); aber nur unsere wichtigste Nährftucht, die überall ge- deihende Kartoffel, ernten wir in so großer Menge, daß sie den eigenen Bedarf deckt, während Getreide für mehr als einen Monat im Jahre (aus Rußland, Rumänien, Argentinien, Österreich-Ungarn und den Vereinigten Staaten) eingeführt werden mußi. Zuckerrüben werden so viel gebaut, daß Deutschland (Provinz Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Posen, Westpreußen, Braunschweig, Südhannover, Anhalt und Königreich Sachsen) das erste Zuckerland der Erde geworden ist*. Der Flachsbau 1 Getreide müssen auch andere Industrieländer, wie England, Frankreich, Belgien, einführen. 2 Das Deutsche Reich hat 4600 qkm (=2mal Herzogtum Anhalt) Zuckerrübenland.

2. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

3. Teil 3 - S. 114

1895 - Leipzig : Wunderlich
I — 114 — <5 Elsaß-Lothringen. Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau- zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten. Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!) Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist (Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland, d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland? Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt. 2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen- landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden Flüsse Jll und Mosel! b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!) Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen? Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort gewonnen: 1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land. a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein. Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein- bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder- schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.) b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel- bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit

4. Heimatkunde der Stadt und des Kreises Weißenfels und zugleich Leitfaden für den Unterricht in der Geographie der Provinz Sachsen - S. 36

1897 - Weißenfels : Lehmstedt
- 36 — hat außer Preußen noch drei kleinere Königreiche, über welche Könige gebieten. Über andere kleine Länder sind Großherzöge, Herzöge und Fürsten ?c. gesetzt. Im ganzen hat Deutschland 26 Staaten: sie alle bilden das Kaiserreich Deutschland, welchem unser Preußenkönig als Kaiser Wilhelm Ii. vorsteht. Aus allen diesen Staaten versammeln sich die Soldaten um Kaiser Wilhelm, und er sührt sie im Kriege ins Feld. 2. Die Provinz Sachsen liegt gerade in der Mitte des deutschen Reiches; um diese Provinz und zum Teil in ihr sind viele kleinere Staatengebiete. So drängt sich das Herzogtum Anhalt zwischen die Regierungsbezirke Merseburg und Magdeburg, so daß bei Aschersleben die Provinz nur eine Meile breit ist. Zwischen den Regierungsbezirken Merseburg und Erfurt liegen auch kleinere Staaten und Teile von solchen, z. B. Schwarzburg-Soudershauseu. Im Süden der Provinz liegen viele Kleinstaaten, die wir später- genauer kennen lernen werden. 3. Zwischen Seehausen im Norden und Erfurt im Süden liegen etwa 20 Meilen — 150 km; zwischen Heiligenstadt im Westen und Ortrand im Osten 30 Meilen — 225 km. Die Provinz Sachsen ist 458 Quadratmeilen — 25250 qkm groß und hat 2580000 Einwohner; davon sind n/12 evangelisch, 1/ia katholisch. § 36. Tie Bodengestalt. 1. Die Provinz Sachsen liegt sast ganz im mittleren Strom- gebiet der Elbe. Dasselbe wird von den benachbarten Strom- gebieten (der Weser im Westen, der Oder im Osten) durch Ge- birge, Höhenzüge, Erhebungen und Bodenanschwellungen ab- gesondert. Diese Höhen liegen großenteils außerhalb der Provinz; wir müssen sie aber kennen lernen, damit wir ein richtiges Bild von der Bodengestalt unserer Provinz gewinnen. 2. Das Fichtelgebirge im Süden trägt dunkle Fichten-, Kiefern- und Tannenwälder. Nur selten sieht man einen Laub- wald; die Höheu sind wenig fruchtbar. Dagegen finden wir an den unteren Abhängen der Berge Laubhölzer, freundliche Büsche und anmutige Thäler, die von Reisenden viel besucht werdeu. Die Bewohner dieser Gegenden treiben Ackerbau und Viehzucht; andere beschäftigen sich im höheren Gebirge mit Holzfällen, Köhlern, Fabrikarbeit und Bergbau. Die Bergleute haueu das Eisenerz im Berge los, befördern es zu Tage und schmelzen die Eisenmassen aus. — Die Quelle der Saale finden wir nach langer, mühsamer Wanderung im Walde an der großen Waldsteiner Kette. Hier liegen die zwei höchsten Berge: Schneeberg und Ochseukops.

5. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 115

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Deutsche Reich. 115 (Eichen, Buchen) herrscht in Nordwestdeutschland und an der Ost- seeküste vor, schneller wachsender und daher wirtschaftlich ertrag- reicherer Nadelwald (aus Gebirgen meist aus Fichten, im sandigen Diluviallande aus Kiefern zusammengesetzt) im Osten und Süden. Die Bewirtschaftung der deutschen Wälder ist eine musterhafte. Auch die Viehzucht steht im Deutschen Reiche in hoher Blüte. An Pferden (4,2 Mill.) besitzt es vorzügliche Raffen in Ost- und Westpreußen (Trakehner!), Posen, Mecklenburg und in den Marschen- distrikten; Rinder (gegen 19 Mill.) in Oldenburg, Hannover, Schleswig und im Algäu; Schafe (gegen 10 Mill.) in Pommern, Mecklenburg, Preußen, Posen, Schlesien und Hannover. Schweine (über 17 Mill.) in Sachsen und Thüringen. Kohlenfläche besitzt Deutschland gegen 10 000 qkm. Die wich- tigsten der 13 Reviere sind in Rheinland-Westfalen (2200 qkm), Schlesien (1000 qkm) und Sachsen (Königr.). Braunkohlen- lag er finden sich namentlich am unteren Rhein, an der mittleren Oder, an der Saale und in Mecklenburg. Obwohl die deutschen Kohlengegenden für die Ausfuhr nicht so günstig liegen wie die eng- lischen (nicht am Meere!), so ist die Kohlenförderung doch eine ge- waltige (1900: 135,5 Mill. Tonnen; England 222,5 Mill.). Eisenerz fördert Deutschland ebenfalls weit mehr als jeder kontinentale Staat Europas (1900: 8,1 Mill. Tonnen Roheisen), namentlich in Rheinland, Westfalen, Schlesien, Elsaß-Lothringen und Hefsen-Nassau. Hinsichtlich der Zinkförderung (200 000 Tonnen) ist es das erste Land der Erde, hinsichtlich der Bleiförderung (106 000 Tonnen) das zweite (nach den Vereinigten Staaten), und die Silber- und Kupferförderung ist wenigstens beträchtlich. Durch Salzproduktion (1,4 Mill. Tonnen) sind die Provinz Sachsen (Staßfurt), Anhalt und Württemberg (Hall) ausgezeichnet. Die eigentliche Industrie, die außer in England und Belgien kaum irgendwo in Europa günstigere Bedingungen hat, ist von alters her eine hochentwickelte. Durch den dreißigjährigen Krieg ver- siel sie zwar ebenso wie der Handel, nach den napoleonischen Kriegen und seit der wirtschaftlichen Einigung Deutschlands durch den Zoll- verein (1851) hat sie aber wieder einen so bedeutenden Aufschwung genommen, daß sie mit derjenigen de?r ersten Staaten der Erde wetteifert (mit einem Gesamtwert der Produkte von 8*

6. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 45

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Europa. 45 Aachen, alte Stadt mit berühmten Schwefelbädern und vielen Fabriken. 65,000 E. (Aachen war der Geburts- und Sterbeort Karl's des Großen. Friedens- vertrag 1668 und 1748. Congreß 1818). 6. Die 1866 erworbenen Länder. (1308 nak. mit 4,286,000 E.) Diese Länder sind folgende: Ir Das vormalige Königreich' Hannover. Ii. Das vormalige Kur- fürstenthum Hessen. Iii. Das vormalige Herzog- thum Nassau. Iv. Die vormalige freie Stadt Frankfurt am Main. V. Das Herzogthum Lauenburg. Vi. Die Elbherzogthümer Schleswig-Holstein. Vii. a. Von Baiern abgetreten: ca. 10 Ihm. b. Vom Groß- herzogthum Hessen abgetreten: ca. 19 Ihm., darunter die vormalige Landgrafschaft Hessen-Homburg. I. Hannover. (698 matt, mit 1,925,000 E.) Der südliche Theil ist gebirgig; das Haupt- gebirge ist der Harz, gegen Westen sind Zweige des Wesergebirges. Die vier Fünftheile Hannovers ge- hören zur norddeutschen Ebene; an den Küsten und Ufern der Flüsse ist Marschland, das Geestland im Innern ist zum Theil Sandboden mit Haidekraut*) oder Kiefern bedeckt, theils niedriges Moor. Han- nover hat, besonders auf dem Harze, bedeutende Forsten; der Harz ist reich an Metallen, und der Bergbau ist dort von großer Bedeutung (Blei-, Eisen-, Gold-, Silbererze, Steinkohlen u. M. werden in Menge gewonnen. Der Hauptfluß ist die Weser, welche hier aus der Vereinigung der Fulda und der Werra entsteht und die Aller (mit der Leine) aufnimmt; im *) Bekannt ist die 12 M. lange Lüneburger Haide.

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 341

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 341 — von Holland, Louis Napoleon (den späteren Kaiser Napoleon Iii.) unter seiner eigenen Vormundschaft zum Großherzog von Berg ernannte. Es herrschte dann nach dem französischen Senatsbeschluß vom 13. Dezember 1810 Napoleon als Kaiser in der Stadt Münster und in den Ämtern Ahaus, Bocholt, Rheine, Horstmar, in dem größten Teile des Amtes Dülmen, in einem Teile des Amtes Wolbeck und des Amtes Sassenberg, als Vormund des Großherzogs von Berg aber in einem kleinen Teile des Amtes Dülmen, in einem Teile der Ämter Wolbeck und Sassenberg, im Amte Stromberg und Werne mit Lüdinghausen. Im Wiener Kongreß 1815 erhielt endlich Preußen seinen jetzigen münsterschen Besitz: das ehemalige Oberstift Münster mit Ausnahme eines kleinen Teils des Amtes Bevergern, das früher zum Fürstentum Rheine-Wolbeck gehörte und als mediatisiertes Land an Hannover abgetreten wurde. Das herzoglich Arenbergsche Amt Meppen kam unter Hannover; Oldenburg nahm wieder die Amter Kloppenburg und Vechta in Besitz. Von den kleinen mediatisierten Gebieten innerhalb der preußischen Herrschaft über das alte Fürst- bistum Münster hören wir am besten, um uns nicht zu verwirren, in der nachfolgenden Beschreibung der seit 1815 eingerichteten einzelnen Kreise. Die Huldigung für Preußen erfolgte am 18. Oktober 1815 zu Münster. Die erste Besitzergreifung münsterscher Länder war schon, als 1803 die neue Verteilung der Länder noch nicht vollendet, durch General Blücher und Stein 1801 und 1802 in Münster vor sich gegangen. 2) Das Miinfterland. Wenn man vom Niederrhein ins Münsterland kommt, so tritt man in weite Sandstriche auf braunen Heiden, die mit Moor, Wacholderbüschen und dürstigem Nadelholz untermischt sind. Sel- ten trifft man eine rauchige Hütte mit Kindern davor, noch seltener einen stillen, ärmlich gekleideten Hirten, dessen kleine Schafe auf der mageren Weide nur dürftige Nahrung finden. Aber eine Un- zahl von Krähen und Kiebitzen hält sich da aus. Das dauert mehrere Stunden so fort. Das ganze eigentliche Münsterland ist von einem

8. Das Deutsche Reich - S. 100

1900 - Leipzig : Spamer
100 Sechstes Kapitel. die Krön- und Kammerforsten für unveräußerliches Staatseigentum, das man in Fläche und Ertrag fogar noch vermehren müsse. Seit dieser Zeit beginnt eine dnrch forstwissenschaftliche Studien geförderte rationelle Waldwirtschaft. Schlimmer als mit den Staatsforsten war es mit den Privatwaldnngen ergangen. Lange Zeit hindurch waren dieselben den Besitzern zu freier Ver- füguug anheimgegeben und infolgedessen ganz außerordentlich verwüstet worden, indem bald Gewinnsucht, bald Vorliebe der Laudwirte für frisch gebrochenes Land zur unaufhörlichen Rodung führte. Da nun ein derartiges Treiben ein entschiedenes Abnehmen des regelmäßigen Wasserstandes der schiffbaren Ströme verschuldete (von 1325—75 verringerte sich nach den Pegelmessungen der Wasserstand des Rheins um 56, der Elbe und Oder um 40 und der Weichsel um 61 om), so ging man zuerst iu Süd-, dann in Norddeutschland dagegen dnrch Gesetze vor. Wie außerordentlich notwendig ein solches Einschreiten der Staatsgewalt gegen die Waldverwüstung war, ergibt sich unter anderm daraus, daß in dem waldreichen Bayern in der Zeit von 1852—75 nicht weniger als 10 Proz. aller Forstbestände abgeholzt worden waren. Ehedem herrschte im deutschen Walde das Laubholz ganz entschieden vor, doch hat dasselbe in den letzten Jahrhunderten dem zäheren Nadelholze weichen müssen, indem in den Gebirgen die Fichte, auf Sandebenen die Kiefer mehr und mehr angebaut wurde. Der reiue Laubwald, aus Eichen und Buchen be- stehend, ist jetzt hauptsächlich uur noch in Nordwestdeutschland vorherrschend, namentlich in einzelnen Teilen des thüringischen und hessischen Hügellandes (Kyffhäuser, Habichts- und Reinhardtswald), in den Wesergebirgen, an einzelnen Teilen der Ostseeküste ?c. Übrigens hatten die hohen Gebirge, namentlich in Süddeutschland, also die Alpen, der Schwarzwald, der Böhmer- und Bayrische Wald, vou Anfang an Nadelbestand, und von hier aus ist auch die Edeltanne nach den Gebirgen Mitteldeutschlands verpflanzt worden. Nach früheren Angaben bedecken die Forsten und Holzungen in Deutsch- laud gegeuwärtig 13908398 Iis. oder 25,7 Proz. der Gesamtfläche; an Staats- forsten aber sind 8,4 Proz. der Gesamtfläche des Landes, 32,? Proz. der Forsten, vorhanden. Es sind dies noch verhältnismäßig günstige Zustände, denn von den europäischen Ländern steht der deutsche Waldbestand nur dem- jeuigen Rußlands, Norwegen-Schwedens und Österreich-Uugarns nach, während er denjenigen Spaniens, der Schweiz, Rumäniens. Frankreichs, Italiens, Bel- giens, Griechenlands, Portugals und namentlich der Niederlande, Dänemarks und Großbritanniens weit überragt. Auch die räumliche Verteilung des Waldes innerhalb des deutscheu Landes kann im ganzen noch eine vorteilhafte ge- nannt werden. Die deutschen Staaten stehen bezüglich der relativen Größe ihrer Forstflächen (1883) etwa in folgender Reihe: Schwarzburg-Rudolstadt 44, Sachsen-Meiningen 41,g, Waldeck 38.., Renß j. L. 37,„ Baden 37. Reuß ä. L. 36, Bayern 33, Groß- Herzogtum Hessen 31,3, Württemberg 30,8, Elsaß-Lothringen 30,6, Braunschweig 30,2, Schwarzburg-Sondershausen 30.,, Kobnrg-Gotha 30, Sachsen-Altenbnrg 27.,, König- reich Sachsen 27,4, Sachsen-Weimar 25.8, Anhalt 24, Königreich Preußen 23.4, Schaumburg-Lippe 22,6, Mecklenburg-Strelitz 20.9, Mecklenburg-Schwerin 17, Lübeck 13,2, Oldenburg 9.2, Hamburg 3,6, Bremen 0.9 Proz. Unter den Provinzen Preußens waltet folgendes Verhältnis ob: Hessen-Nassau 40, Hohenzollern 33.4. Brandenburg 32,5, Rheinprovinz 30,8, Schlesien 28,9, Westfalen 28, Westpreußen 21, Sachsen 20,5,

9. Abth. 1 - S. 32

1830 - Hannover : Hahn
32 Deutschland. sche, der Finow (Preußen) Kanal, der Mühlroser Graben (Preußen); in S. ist nur einer, der Wiener Kanal (Österreich); keiner derselben ist über 8 M. lang. Höchst wichtig würde die Ver- bindung des Mains und der Elbe mit der Donau sein; erstere ent- warf schon Karl der Große, und jetzt scheint man ernstlich an die Ausführung zu denken, letztere wird durch eine Eisenbahn zu Stande gebracht. Die Verbindung der Ems mit dem Rhein durch die Lippe wird wahrscheinlich ins Werk gerichtet. —- Das Klima Deutschlands ist nicht sehr verschieden. In S. Tyrol ist schon Italienische Luft, sonst aber spürt man überall den nordischen Himmel; jedoch zeichnen sich die Donau-, Main- und Rheingegenden durch besonders milde Luft aus. Feuchter und unbeständiger ist das Klima in N., besonders in den Küstenprovinzen, trockener und heiterer die Luft in S. Allethal- den kommen fast dieselben Pflanzen fort, nur der Weinstock gedeiht über 51.0 gut mehr im Freien, sondern verlangt eine schützende Wand; auch der Mandel u. Kastanie ist nur der S. zuträglich. Im äußersten S. gedeihet jedoch schon der Öl bäum; der Maul- beerbaum gewöhnt sich aber auch an N. Deutsche Luft, die für alle Europäische Obstarten noch mild genug ist. Höchster Grad der Wärme in einzelnen Jahren (1811, 1819, 1826) — 28°, der Kälte (1823) — 28° Reaum. Gewöhnliche Sommerwärme in N. bis 20°, Win- terkälte bis 16°. Selten sind so kalte und nasse Sommer (1816, 1829), daß das Getreide mißräth oder die Traube nicht reifen will. Schneewetter beginnt gewöhnlich im November und zeigt sich häufig noch im April, anhaltender Frost meistentheils doch nur im Jan. und Febr. Alle Klimate finden sich natürlich stufenweis im Alpengebirge, wo bis 2700 F. der Feigenbaum, bis 2800 F. die Kastanie, bis 3800 F. die Eiche, bis 4100 F. die Ulme und Esche, bis 4700 F. die Buche, bis 5000 F. die Tanne, bis 5200 F. der Ahorn, bis 6000 F. der Lerchenbaum, bis 6200 F. die Fichte, bis 6400 F. die Zirbelkiefer wächst. — Deutschlands Produkte sind mannichfacher Art und sehr vertheilt. Alle Gebirge enthalten Metalle., namentlich sind Eisen (3 Mill. Ztr.) und Blei (200,000 Ztr.) fast allethalben verbreitet, Eisen am besten in Steiermark; Gold ist wenig vorhanden (jährlich werden in Salzburg, dem Erzgeb., Harz und Tyrol keine 100 Pf. ge- wonnen, außerdem an Waschgold in Baden und Baiern für etwa 10,000 Rthlr.), Silber im Erzgebirge, Harz, Westfalen u. a. jähr- lich über 60,000 Pf., Kupfer in Sachsen, auf dem Harze, in West- falen, Tyrol, Zinn in Sachsen und Böhmen — 8000 Ztr., Queck- silber und der damit verwandte Zinnober in Kram und Rhein- baiern — 15,000 Ztr., Zink und Galmei in Schlesien, Böhmen, Kärnthen, Sachsen und Hannover, Arsenik in Sachsen und Schle- sien, Kobalt in Sachsen, Schlesien, Böhmen, Baiern, Hessen rc., Braunstein in Baiern und Sachsen, Spießglas, Wismuth in Sachsen, Schwefel in Sachsen, Schlesien, Hannover, Österreich, Vitriol in Österreich, Sachsen, Hannover, Schlesien, Alaun in Österreich, Preußen, Steinkohlen in den meisten Gebirgen, Sal- peter in Menge, Kochsalz in vielen Quellen und Salzbergwerken, unter denen die wichtigsten: Hallein — 300,000 Ztr., Hallstadt und

10. Das Deutsche Reich - S. 163

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichstande Elsaß-Lothringen, vom Königreiche Bayern, vom Großherzogtnme Hessen, vom Königreiche Württemberg, vom Fürstentums Hohenzollern und von der Schweiz.) 2. Weiter belehrt uns die Karte über die Gröhe des Großherzog- tnms? (Es ist bedeutend kleiner als Bayern, kleiner auch als Württem- berg. Es ist ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Reichsland Elsaß-Lothringen, doch noch ein wenig größer als diese Länder.) Es ist der Größe nach der vierte Staat Deutschlands. (Preußen, Bayern, Württemberg, Baden.) 3. Auch über die Vodenbeschasfenheit erhalten wir Aus- schluß! (Baden gehört teilweise der Oberrheinischen Tiefebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Be- schreibt sie! a. Die Oberrheinische Tiefebene ist überaus fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide, Obst, Tabak und edlen Wein. Ja, selbst edle Kastanien- und Mandel- bäume sieht man an den Abhängen der Berge, welche die Ebene be- grenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutsch- laud. Blühen doch die Kirschen, Pflaumen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. b. Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Tälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farnkraut dahin, vorüber au schmucken Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhlerhütten. c. Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie! (Obstgärten, Rebenhügel — schmucke Dörfer, umgebeu von frucht- baren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern auch ausgedehnte Wein- berge und Obstgärten, stattliche Walduugeu und grasreiche Matten.) 4. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Bewässerung zusammen. Was lehrt die Karte? Baden wird nicht allein durch den Rhein (Grenzstrom!) und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. (Diese entspringen fast alle auf dem Schwarzwald und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist. In- wiefern? (Reiche Waldungen und — der Wald ist der Ernährer der Quellen.) Auch ein großer Strom hat hier seine Wiege. Welcher? (Donau.) Was lehrt die Karte über seineu Ursprung? (Südostabhang 11*
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